EC kann auf eine glor-
reiche und lange Firmenhistorie zu-
rückblicken. Das Unternehmen ist qua-
si seit Anbeginn des HiFi-Geschäfts
dabei und zählt somit zu den alten
Haudegen dieser Branche. Gegründet
wurde die Firma im Jahre 1954, damals
war sie die erste überhaupt, die in Ja-
pan Plattenspieler baute. Über die Jah-
re konnten sie nennenswert wachsen
und mauserten sich zu einem ernst zu
nehmenden Hersteller und OEM -Lie-
feranten für namhafte Größen der hi-
fidelen Industrie. Als Anfang der 80er-
Jahre
des vergangenen Jahrhunderts
die CD herauskam, war CEC auch
ganz früh dabei und ließ die Kompe-
tenz, die man sich im Plattenspieler-
bau erarbeitet hatte, gleich einfließen,
indem
man auf riemenangetriebene
Laufwerke setzte. Genau das hat die
Japaner bis heute bekannt gemacht.
Und dann war‘s bis vor Kurzem ein
wenig ruhig geworden um CEC. Ich
will gar nicht meinen Kopf in anderer
Leute Angelegenheiten stecken und
nachbohren, warum dem so war. Fest
steht: Sie sind wieder da. Und zwar mit
Pauken, Trompeten und ganz vielen
neuen Gerätchen. Zwei davon habe ich
schon eine ganze Weile als Arbeitsge-
räte hier in unserem Hörraum stehen,
ein ausführlicher Artikel über die gu-
ten Stücke war extrem dran.
Was viele Besucher unseres Hörraums
fast durchgängig dachten, war, dass es
sich um einen CD-Player mit nettem
kleinen Vollverstärker handelt, der da
auf dem Rack steht. Nö, dieses Zwei-
gespann ist eine waschechte Laufwerk/
Wandlerkombination reinsten Wassers.
Sie präsentiert sich äußerst dezent,
überzeugt dafür mit einer ganz wun-
derbaren
Verarbeitung.
CEC
kann
zwar auch anders und liefert in den
ganz hohen Preisklassen wahre Skulp-
turen von Wiedergabegeräten wie den
T L 0X, die Serie, der die hier getestete
Laufwerk/Wandler-Kombi
angehört,
ist eher dezent gehalten. Trotzdem
ist ein Toploader natürlich immer ein
Hingucker, so dass auch angesichts der
dezenten optischen Präsentation die
interessierten Blicke von Besuchern
sicher sind.
Antrieb
Nahezu alle CD-Player, die wir so ken-
nen, verfügen über einen direkt ange-
triebenen Mechanismus, bei dem der
M otor und die Aufnahme für die CD
fest aneinander gekoppelt sind. Das
hat sich bewährt, doch es gibt natürlich
immer Möglichkeiten, den Antrieb an-
ders und vor allem besser umzusetzen.
CEC hat sich in der Vergangenheit
einen Namen damit gemacht, riemen-
getriebene Laufwerke erfolgreich ein-
zusetzen. Die CD liegt hier auf einem
Präzisionslager, das aussieht wie die
miniaturisierte
Variante
eines
Plat-
tenspielerlagers, welches von Riemen
angetrieben wird. Das hat sogar ganz
entscheidende Vorteile, wenn man es
richtig macht. Zu einen hält man so das
Vibrieren des Motors von der CD fern,
zum anderen freut sich die direkte Um -
gebung dieser auch darüber, möglichst
weit weg vom sich ständig ändernden
Magnetfeld des Motors zu sein. Und
da eine solcher Antrieb ja noch nicht
extravangant genug ist, hat CEC noch
einen draufgesetzt und sogar die Posi-
tionierung des Lasers mit einem sol-
chen Antrieb versehen. Das nenne ich
mal konsequent. Der mit 300 Gramm
mächtig schwere Puck, der die CD auf
die Auflage drückt, sorgt außerdem für
das nötige Moment, um eine stabilen
und konstante Drehbewegung zu un-
terstützen. Trotz dieser nennenswerten
Last, die da in Schwung zu bringen ist,
fährt das Laufwerk sehr schnell hoch
und verhält sich genau wie ein klas-
sischer Direkttriebler, so dass man in
dieser Hinsicht keine Kompromisse
eingehen muss. Die große Kunst be-
steht nun darin darin, die sich glück-
licherweise
kontinuierlich
ändernde
Rotationsgeschwindigkeit absolut prä-
Gehörtes:
- Blank & Jones
Relax Jazzed
(FLAC, 44,1 kHz, 16 Bit
& Compact Disc)
- Rodrigo y Gabriela
Live In Japan
(FLAC, 44,1 kHz, 16 Bit
& Compact Disc)
- Biber Herrmann
Love & Good Reasons
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit
& Compact Disc)
- Dianna Krall
Glad Rag Doll
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit
& Compact Disc)
- Fleetwood Mac
Rumours
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit
& Compact Disc)
- Beth Hart & Joe Bonamassa
Dont Explain
(FLAC, 44,1 kHz, 16 Bit
& Compact Disc)
zise
hinzubekommen. Deswegen ist
die Platine, obwohl kein D/A-Wandler
verbaut wurde, ganz schön voll. Ein
Großteil
davon nimmt die Steuer-
elektronik des Laufwerks in Anspruch,
der ja in diesem Fall ganz besonderes
Augenmerk gewidmet werden musste.
Auch die Stromversorgung ist ziemlich
fürstlich geworden und verschuldet zu
einem erheblichen Teil das recht hohe
Gewicht sowohl des Wandlers als auch
des Laufwerks. Das schafft Vertrauen
in die Stromstabilität beider Geräte
und ist nebenbei auch aus klanglicher
Sicht vorteilhaft, da es ja nun mal fest-
steht, dass digitale Elektronik recht
empfindlich auf Vibrationen reagiert,
die hier aufgrund der schieren Mas-
se kaum auftreten. Das ist ganz klar
höchste Laufwerks-Kunst. Für Com-
pact Discs stellt das mit das Leckerste
dar, das man ihnen antun kann, und
wer im Computer-Audio-Zeitalter an-
gekommen ist, wird ebenfalls bedient.
Über die verbaute USB-Buchse sind
bis zu 96 kHz Samplingfrequenz drin.
Die adaptive Schnittstelle arbeitet trei-
berlos und erlaubt somit den absolut
narrensicheren Anschluss eines jeden
Computers
ohne Treiberinstallation.
Der Tenor-Receiver meldet jedenfalls
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